Wir haben uns kürzlich ein bisschen Zeit genommen, um uns das kostenlos spielbare, browserbasierte MMORPG Wartune - die deutsche Version des Spiels ist unter dem Titel Demon Slayer: Melodie des Krieges bekannt - anzusehen. In dieser Fantasy-Saga geht es darum, eine Gruppe aufzubauen, seinen eigenen Helden zu verbessern, neue Items und Ausrüstungsgegenstände zu erlangen, neue Söldner und Helden für die eigene Sache zu rekrutieren und sich seinen Weg durch ein aufregendes, magisches Reich zu bahnen.
Da es eine Reihe verschiedener MMOs dieser Art auf dem Markt gibt, war es interessant herauszufinden, was dieser Titel in Sachen Originalität zu bieten hat oder ob es einfach nur ein weiteres, lineares MMO mit Autopfad- und Autokampf-System ist, bei dem man ständig auf die Maustasten hämmert und sich eher so vorkommt, als bekäme man eine Geschichte erzählt, als dass man tatsächlich Teil dieser ist.
Auf den ersten Blick waren wir nicht gerade hoffnungsvoll: Der grafische Stil, Dutzende aufblitzender Icons, die Gratis-Items und Gratis-Gold feilboten, sowie Stufenaufstiege in ungeheurer Geschwindigkeit versprachen ein ähnliches Erlebnis, wie wir es bereits zuvor erlebt hatten. Es gibt mit der Charakterauswahl los, die uns die Wahl zwischen 3 Charakteren/ Klassen ließ, die jeweils in einer männlichen und weiblichen Version vorhanden waren. Dabei handelte es sich um einen Ritter, einen Magier und einen Bogenschüzen; allerdings gab es außer des Klassennamens keinerlei Beschreibung, aus der wir hätten Unterschiede zwichen den Klassen erfahren können.
Der anfängliche Handlungsbogen, den wir erlebten, war nicht gerade furchtbar, obwohl uns der ständige "Sex sells"-Ansatz, den die Entwickler dieser Spiele oft an den Tag legen, mit den Augen rollen ließ - allerdings nicht aus Überraschung oder weil wir beeindruckt davon waren, dass alle Frauen, auf die man trifft, größere Brüste haben als Dolly Buster. Die ersten Levels des Spielverlaufs sind in gewisser Weise nutzlos, denn man trifft auf Kreaturen, die es nicht wert sind, vorhanden zu sein, und Zeit, die das Laden des Kampfes in Anspruch nimmt, ist meist tatsächlich länger als der Kampf selbst, weil diese Gegner mit einem einzigen Schlag sterben.
Wir waren also nicht gerade bester Hoffnung, was den weiteren Spielverlauf anging. Jedoch tauchten kleine Details eins nach dem anderen auf, die uns zu überraschen vermochten. Während bei anderen Spielen der Kampf komplett automatisiert ist und die Spieler nicht einmal mehr einen Button klicken müssen, sobald dieser begonnen hat, hatten wir in Wartune tatsächlich Fähigkeiten, die wir nutzen konnten, um festzulegen, ob wir einzelne Ziele mit einem Blitz angreifen oder eine Salve Feuerbälle gegen alle Feinde schleudern wollten.
Dennoch gab es trotzdem einen automatischen Angriff, der ausgeführt wurde, wenn wir nicht den Button betätigten, um eine Fähigkeit zu aktivieren. Wir hätten in Wirklichkeit also wahrscheinlich den Computer verlassen können und trotzdem gewonnen. Für die späteren Levels kann man also nur hoffen, dass es Anspruchsvoller wird. Einige unserer Zauber konnten nur aktiviert werden, wenn wir genügend Wut aufgebaut hatten, woraus deutlich wurde, dass der Spieler immer noch ein wenig in den Kampf eingebunden ist.
Das Spiel ist von Stil her wie viele MMOs dieser Art: Man erhält Belohnungen fürs Einloggen, kann beim Glücksrad Belohnungen gewinnen und erhält alle 5 Levels eine Belihnungstruhe. Die Charakterverbesserung erfolgt über einen Talentbaum, der in den ersten Stufen besonders linear war; es gab nur ein Ziel, um spezielle Fähigkeiten freizuschalten. Das Ganze war zwar als Baum dargestellt, aber viel Anpassungsmöglichkeiten bot dieser nicht, soweit wir erkennen konnten.
All dies trägt zusammen mit der Möglichkeit, seine eine Ausrüstung über das Schmiede-Feature zu verbessern, zum Gesamt-Battle-Rating bei, einem numerischen Wert, der angibt, wie stark der eigene Charakter im Vergleich zu anderen Kreaturen und Spielern ist, was ja so ziemlich Standard ist in diesem Spielen.
Den überraschendsten Moment erlebten wir, als wir Stufe 10 erreichten und in einem Video gezeigt bekamen, wie wir in die Hauptstadt unseres Königreiches zurückkehrten, das handlungsgesteuerte Element, um das sich das Spiel dreht. Unsere Stadt wies eine Reihe von Gebäuden auf, die wir ausbauen konnten; am interessantesten war die Kaserne, die uns Zugang zum Verbessern von Truppen gewährten, die unsere Stadt verteidigen konnten. Auf diese Weise erhielt das Spiel einen komplett anderen Stadtaufbauaspekt, den wir so nicht erwartet hatten.
Wie oft bei diesen Spielen, sind viele Features erst im späteren Verlauf zugänglich, sodass wir nicht die Gelegenheit bekamen, es umfassend zu erkunden. Aber es schien auf jeden Fall etwas mehr und etwas anderes zu bieten als die meisten Titel dieser Art.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch hier unser kommentiertes Gameplay-Video der ersten Eindrücke ansehen. Und falls ihr mehr zu diesem Spiel erfahren möchtet, klickt einfach auf den INFO-Button unten.
Wartune im Spieltest
5
Overall Score
Grafiken:
5/10
Gameplay:
6/10
Sound:
2/10
Interessante Features, die es von anderen Spielen des Genres abheben
Recht viele lästige, genretypische Features | lästige, sich wiederholende Musik, die zum Teil wie ein VHS-Rip der 80er klingt