Exklusive Review: Star Conflict
8
Overall Score
Grafiken:
8/10
Gameplay:
8/10
Sound:
8/10
tolle Grafiken | süchtig machendes, actiongeladenes Gameplay | breite Auswahl anpassbarer Raumschiffe
kosmetische Anpassung nur mit echtem Geld erhältlich | wenig PvE-Missionen
Wenn man den Namen Gaijin Entertainment hört, kommt einem wahrscheinlich als Erstes War Thunder in den Sinn, das extrem beliebte Flug-Action-MMO des Unternehmens, das im 2. WK angesiedelt ist; allerdings hat die Software-Firma ein weiteres, sehr interessantes Spiel entwickelt, das sich ebenfalls in der Open-Beta befindet und merkwürdigerweise unter dem Radar der meistenMMO-Spieler hindurchfliegt: Star Conflict.
Bei Star Conflict handelt es ich um ein kostenfrei spielbares, actiongeladenes Weltraum-Kampf-MMO, dass euch in das Cockpit eurer eigenen Raumschiffe versetzt, um in einem endlosen Krieg im All zu kämpfen, der zwischen 3 Fraktionen tobt. Es versucht die Lücke eines guten Weltraum-Shooters auf dem MMO-Markt zu schließen. Haben die Jungs von Gaijin Entertainment es geschafft, diese schwierige Aufgabe zu erfüllen, und machen sie so alle Fans von Weltraum-Kampfspielen glücklich? Oder haben sie versagt, wie viele andere vor ihnen? Lasst uns das gemeinsam herausfinden, indem wir direkt ins Spiel einsteigen!
Der erste Eindruck des Spiels und die ersten Schritte sind einfach und geschmeidig; ihr werdet von einem angenehmen CG-Einführungsfilm und einem simplen Tutorial willkommen geheißen. Die Steuerung des Spiels sind recht intuitiv, man könnte also tatsächlich auf die Tutorialmissionen verzichten. Wir legen sie euch jedoch trotzdem wärmstens ans Herz, denn sie werden euch auch mit einer nette Menge an Credits, der Spielwährung, belohnen.
Die Steuerung ist ist der in War Thunder extrem ähnlich - natürlich mit dem "Wir sind im Weltraum"-Gedanken im Hinterkopf: Mit W, A, S, D erhöht/ verringert ihr eure Geschwindigkeit udn bewegt euer Raumschiff nach rechts und links, mit Q und E könnt ihr es rotieren, mit der Leertaste und Alt bewegt ihr euer Raumschiff auf und ab, mit Shift aktiviert ihr die Nachbrenner und mit der mAus könnt ihr steuern, zielen, Ziele festhalten und eure Waffen abfeuern. Es gibt auch noch andere Tasten für die Fähigkeiten und die Module, aber daüber sprechen wir später.
Wie ihr seht, habt ihr die komplette Kontrolle über euer Raumschiff. Und auch wenn es ein Weilchen dauern könnte, sich an das System zu gewöhnen und um wahrscheinlich alle Brenner des Raumschiffs zu nutzen, wenn ihr es einmal gemeistert habt, wird es reine Routine und ihr seid zu verrückten Manövern zwischen den auf den Karten verstreuten Asteroiden fähig, vor allem mit den leichteren und beweglicheren Raumschiffen.
Nach den kurzen Tutorilamissionen, müsst ihr eine der 3 vorhandenen Fraktionen wählen, die euer Startraumschiff und euren Platz im Weltraumkrieg bestimmen. Zu den vorhandenen Fraktionen gehören das Empire, die Federation und die Jericho, welche die klassischen Stereotypen dieses Genres verkörpern: das totalitäre Reich, die Rebellen und die Ausgestoßenen, die sich im Grunde vor langer Zeit abgeseilt haben, um sich um ihre eigenen Dinge zu kümmern und mit ein paar merkwürdigen neuen Gewohnheiten zurück sind. Die Fraktionswahl verhindert nicht, dass ihr die Raumschiffe anderer Fraktionen erhalten könnt, aber dadurch verlangsamt ihr das Voranschreiten im Technikbaum eurer eigenen Fraktion. Es könnte also eine gute Idee sein, sich vorher im Netz die Raumschiffe der einzelnen Fraktionen und ihr Design anzusehen, wenn man dies möchte.
SPIELMODI
In Star Conflict könnt ihr sowohl PvP- als auch PvE-Missionen finden. Wir haben von verschiedenen PvP-Modi gelesen, sind allerdings bei all unseren Spielen im selben typischen Dominationsmodus gelandet, bei dem man einige Leuchtürme für sein Team einnehmen und sie so lange wie möglich unter seiner Kontrolle behalten muss, um Punkte zu sammeln. Vielleicht hatten wir aber auch nur Pech.
Was das PvP anbelangt, so könnt ihr es über die normale PvP-Warteschlange erreichen sowie über den Reiter "custom matches". Wählt ihr die erste Option, werdet ihr die verfügbaren Schlachten auf der Weltraumkriegskarte sehen, auf der alle Territorien als Sechsecke in der Farbe der Fraktion angezeigt werden, die sie zu diesem Zeitpunkt gerade unter ihrer Kontrolle hat. Ihr könnt euch schnell einer neuen Schlacht anschließen und eurer Fraktion helfen, den Kampf und den Sektor zu gewinnen.
Bei den Custom Matches könnt ihr ein angepasstes Spiel mit euren Regeln und einem Passwort erstellen, wenn ihr möchtet. Dadurch entsteht der ideale Ort für Gildentraining oder Matches zwischen Freunden ohne Fremde.
Die PvE-Abteilung bietet eine Reihe von Missionen, jede mit einer empfohlenen Rangpositionsspanne. Hier könnt ihr euch mit anderen Spielern zusammentun, um gegen KI-gesteuerte Raumschiffe und Bosse zu kämpfen und besondere Ziele zu erfüllen. Wir müssen sagen, dass das PvE-Angebot zur Zeit ziemlich eingeschränkt erscheint, und wir können uns vorstellen, dass es, auch wenn es anfangs Spaß macht, extrem repetitiv werden könnte, immer wieder dieselben paar Missionen zu spielen. Allerdings gehört der PvE-Aspekt in einem Spiel wie diesem auch eher zu den Nebensachen, um beispielsweise nach einem intensiven PvP-Gefecht die Nerven zu entspannen, also ist das nicht so schlimm.
GAMEPLAY
Die Steuerung von Star Conflict ist extrem präzise und reaktionsschnell. Das Raumnschiff reagiert schnell auf die Befehle des Spielers und auch die Waffen verhalten sich realistisch. Jedes Raumschiff fühlt sich einmalig an und spielt sich auf einzigartige Weise und ihr könnt tatsächlich den riesigen Unterschied zwischen einer schweren Fregatte und einem flinken Abfangjäger feststellen. Die unterschiedlichen Raumschiffklassen haben unterschiedliche Rollen im Kampf und es ist sehr interessant zu lernen, ihre Stärken und Schwächen auszunutzen, um sie bestmöglich einzusetzen. Außerdem besitzt jedes Raumschiff sein eigenes Waffenset und eine einzigartige Fähigkeit, wo durch das Spielerlebnis bei 2 Raumschiffen derselben Klasse ein ganz anderes ist.
Die Matches sind kurz und rasant, die Action macht süchtig und jedes Spiel hinterlässt das Verlangen nach "nur noch einem weiteren", was MOBA-Spieler so gut kennen. Es ist extrem befriedigend, einer Rakete, die auf einen zukommt, mit ein paar verrückten Manövern in einem Asteroidenfeld auszuweichen oder einem feindlichen Raumschiff nach einem sehr intensiven Luftkampf, der direkt einer Episode aus Battlestar Galactica zu entstammen scheint, den finalen Schlag zu versetzen.
Zwischen den Gefechten könnt ihr eure Schiffe verbessern, indem ihr dafür Synergie (im Grunde XP) verwendet, neue Waffen und Teile kaufen oder die, die ihr bereits besitzt verbessern, im Technikbaum eure Fraktion weiter voranschreiten, indem ihr neue Schiffe kauft und sie verbessert, eure Flotte verwalten (ihr könnt bis zu 3 Raumschiffe gleichzeitig mit auf Missionen nehmen) und die Erscheinung eurer Raumschiffe anpassen.
Mit Ausnahem der kosmetischen Anpassung (wozu eine breite Auswahl an Stickern und Farben gehört) udn einigen Premium-Raumschiffen, ist alles andere mit der normalen Spielwährung erhältlich, die man in mehr als fairen Umfang verdient. Jedoch erscheinen auch die Premium-Raumschiffe, die mit Maximalsynergie und ein paar Bequemlichkeitsboni kommen, überhaupt nicht übertrieben bevorteilt.
Zu den anderen Dingen, die mit realem Geld gekauft werden können, gehören die Lizenzen, die euch temporäre Senergieboosts, erhöhte Credit-Einnahme und andere Zeitersparnisse gewähren. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Spiel erscheint absolut nicht als pay-to-win, der zahlende Spieler erhält lediglich merh Raum zum Experimentieren mit Builds und eine schnellere Progression.
GRAFIKEN UND SOUND
Die Grafiken in Star Conflict sind eines der Elemente, die uns am meisten beeindruckt haben. Sie sind extrem formvollendet, scharf und bieten detaillierte 3D-Modelle für die Schiffe sowie nette Licht- und Spezialeffekte. Es ist ein Vergnügen in den außergewöhnlich realistischen verlassenen Strukturen im Weltall, zwischen Asteroiden und Trümmern umherzufliegen und vor einem riesigen leuchtenden Planeten zu kämpfen. Die gesamte Weltraumatmosphäre ist absolut beeindruckend.
Die Raumschiffdesigns sind ebenfalls sehr interessant und auch, wenn einige von ihnen etwas uninspiriert und nicht gerade überwältigend aussehen, ist die komplette Auswahl im Vergleich zu anderen viel mehr als nur akzeptabel. Außerdem hat jede Fraktion ihren ganz eigenen Stil, der all ihre Raumschiffe charakterisiert.
Die Sounds sind auch sehr gut; ihr werdet jeden einzelnen Schuss und jede Explosion genießen, aber wir haben von Gaijin Entertainment auch nicht weniger erwartet, nach dem, was wir in War Thunder gesehen und gehört haben.
SOZIALES
Das Spiel weist ein Komplettangebot sozialer Features auf, die von Freundeslisten und Clan-Unterstützung bis zu verschiedenen Ranglisten sowohl für PvE als auch PvP reichen, in denen ihr die besten Spieler und die besten Clans findet. Es gibt auch regelmäßige Turniere für alle Spielern, in denen sie um Ruhm und Preise in Wettstreit treten können. Wie ihr sehen könnt, hat das Spiel das entsprechende Potenzial, um als e-Sport herauszukommen, und es wird interessant zu sehen, ob die Entwickler dieses Aspekt ihrer Schöpfung vorantreiben.
SCHLUSSFOLGERUNG
Star Conflict ist ein verborgener Schatz, mit einem bei Weitem einzigartigerem Setting als die derzeit so trendigen Fahrzeugkampf-MMO-Spiele wie War Thunder, World of Warplanes und World of Tanks. Es ist wirklich eine Schande, dass dieses Spiel weder von den Spielern noch der Presse die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient.
Die technische Qualität liegt sicherlich mit der von War Thunder gleichauf und wir hoffen wirklich, dass die Jungs von Gaijin Entertainment anfangen, es zu pushen und zu bewerben, wie sie es mit War Thunder tun. Denn sie haben ein sehr gutes Produkt, das im Moment vielleicht des beste Vertreter seines Genres - Weltraum-Kampf-MMOs - auf dem Markt ist, vor allem, wenn man seine Free-to-play-Natur beachtet.