Exklusive Review: League of Angels

4.5 Overall Score
Grafiken: 4/10
Gameplay: 4/10
Sound: 6/10

Zum Teil wirklich gut gemachtes Artwork, aber es fehlt die Vielfalt. Für ein asiatisches Spiel meist ziemlich akkurat ins Englische lokalisierte NPC-Dialoge, furchtbare Übersetzungen, wie solche MMOs sie sonst aufweisen, wurden erfolgreich vermieden.

Null Gameplay, zu viel Automatisierung hinterlässt beim Spieler das Gefühl, als würde er ein Video schauen, bei dem er ständig die linke Maustaste bedienen muss.


Wir haben einen Blick auf das frisch veröffentlichte League of Angels geworfen, ein Fantasy-MMORPG, das von Uuzu entwickelt und von R2Games publiziert wird. Es kann direkt im Internetbrowser gespielt werden und lässt die Spieler durch eine Fantasy-Welt streifen, in der sie verschiedene Engel entdecken und sie für ihre Sache gewinnen. Von Beginn an ist euer Charakter der Held des Landes und, soweit die lineare Handlung reicht, im Grunde der Einzige, der die Welt vor dem "Dunklen Lord" retten kann. Bei dem Spiel selbst handelt es sich um ein Point & Click-MMORPG, in dem die Spieler Feinde aller Art bekämpfen, Beute machen, Quests erfüllen und eine noch nie dagewesene Menge Erfahrungspunkte sammeln -  ernsthalft, sie werden verschleudert.

Unsere Reise beginnt in dem Moment, wo wir uns einloggen, unseren Server wählen und scheinbar in einen Abgrund unter der Wasseroberfläche versetzt werden, wo man auf einen Engel namens Nocturna trifft, der sich momentan in Gefangenschaft und einem geschwächten Zustand befindet. Um sie zu befreien, muss man finstere Wachen überwältigen, darunter eine Art Boss-NPC, der als Akayla bekannt ist. Während des Kampfes ist absolut keine Beteiligung des Spielers vorhanden; er findet in einem instanzierten Gebiet statt, für das ein Ladebildschirm nötig ist, und sobald man in die Schlacht eintritt, führt der Feind an ein bisschen Dialog seine Angriffe aus. Man erwidert dann ein paar automatische Gegenangriffe (wir sind uns zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob man zwischen verschiedenen Angriffen wählen kann), wobei plötzlich Nocturna auftaucht und einem im Kampf gegen Akayla hilft. Wenn wir "helfen" sagen, meinen wir vielmehr, dass sie den Boss für euch tötet.

League of Angels screenshot (1) League of Angels screenshot (4)


An diesem Punkt könnt ihr eure Klasse aus Krieger oder Magier wählen. Beide haben vorgefertigtes Artwork mit einer männlichen und weiblichen Version; es gibt absolut keine Anpassung, sondern nur die Möglichkeit, seinen Namen zu wählen. Dies bedeutete im Wesentlichen, dass sobald wir uns ins Spiel geladen hatten, alle exakt gleich aussahen. Da hatte man sich nicht gerade viel Mühe gegeben.

Danach wurden wir zum Weltbaum im Elfendorf teleportiert, um mit der Elfenhochfürstin zu sprechen, die uns dann auf weitere Abenteuer schickte, um weitere Feinde zu töten. Der Prozess ist so ziemlich derselbe wie oben geschildert, der Bösewicht greift an, sobald ihr in seiner Nähe seid, ihr schlagt zurück und verursacht ziemlich wenig Schaden dabei, dann taucht Nocturna auf und tötet alles auf der Bildfläche mit einem "Weißen Blitz". Am Ende von Schlüsselkämpfen erhaltet ihr eine Punktzahl/ Note (wir haben für alle Schlachten in unserem Test ein "S" erhalten, was die Höchstnote und völlig unverdient war, da wir ja nichts taten) sowie die Gelegenheit, eine von 4 Karten umzudrehen, die euch entweder Gold bescheren oder die Chance auf eine Astralträne bieten, mit der ihr euren Engel aufleveln könnt.

League of Angels screenshot (8)


Das digitale Artwork ist nicht gerade schäbig, sowohl für das Design der Charaktere als auch die Umgebungen sieht es wirklich gut aus. Aber schon bei unserem dritten Quest auf dem Weg zu Ashaphs Schrein, bei dem wir an einen neuen Ort geschickt wurden, wurde exakt dasselbe Artwork für die Umgebung genutzt wie für den Mondtempel-Quest, den wir keine 5 min zuvor gemacht hatten. Das fühlte sich wieder so an, als hätte man bei dem Spiel an Kosten und Mühen gespart.

Ähnlich bei der Musik, die zwar meist atmosphärisch ist, jedoch gab es auffällige Momente mit kurzen Tracks, die gestaffelt in Endlosschleife liefe. Und was noch ärgerlicher war, es gab keine Soundeinstellungen, um die Lautstärke des Spiels/ der Musik leiser zu stellen, nur einen simplen Stummschalt-Button.

Beim Fortschritt im Spiel schaltet ihr neue Features frei, da wir aber wie verrückt mit XP überhäuft wurden und in den 22 Minuten, die wir gespielt haben, bereits Level 14 erreichten, erschien es ziemlich sinnlos, die Features des Spiels schrittweise einzuführen, wenn man so schnell auflevelt. Als wir eine Atempause einlegten, um einen Blick auf die Features zu werden, drehte sich die Mehrzahl von ihnen darum, einen mit Ausrüstung und Beute für das Weiterspielen zu belohnen, wahrscheinlich, um damit das auszugleichen, woran es dem Spiel selbst mangelte.

Es war schwierig, sich alle Features zu erarbeiten, denn sie wurden buchstäblich einfach mit sehr wenig Infos zu ihnen freigeschaltet, im Gegensatz zu allem anderen, das hilfreiche Hinweise aufwies, was man tun muss, selbst die Nachricht "weiter mit linker Maustaste", um den nächsten Dialog zu überspringen, tauchte nach 14 Levels immer noch auf...

League of Angels screenshot (6) League of Angels screenshot (9)


Abgesehen vom Artwork, das Einzige, dem man wirklich etwas abgewinnen kann, gab es (zumindest in unserem Test) sehr wenig Gameplay, das uns dazu veranlasste, weiter spielen und vielleicht ein paar der anderen Features auszutesten. Der Spielverlauf besteht darin zu klicken, um den nächsten NPC-Quest-Dialog zu lesen, einen Quest im Tagebuch anzuklicken, um ihn automatisch zu beginnen, einen Gegner anzuklicken, um ihn in einen automatischen Kampf zu verwickeln. Das ganze Spielerlebnis fühlte sich wie ein interaktiver Roman an, bei dem wir uns einfach per Klick unseren Weg durch die Handlung bahnten und lasen, aber nicht, als würden wir überhaupt ein MMO spielen.





 

You must be logged in to post a comment.