Kürzlich hatte unser Team die Gelegenheit, am Beta-Test von Ecol Tactics Online, dem neuen taktischen Browser-MMO, das von Gamepot entwickelt wurde, teilzunehmen. In diesem Spiel kann man seine eigene Söldnerarmee anführen und mit ihr seinen Feinden im rundenbasierten Kampf begegnen.
DAS SPIEL
Gleich beim Betreten des Spiels erstellten wir unseren Charakter und mussten sofort feststellen, dass die Anpassungsparameter ziemlich eingeschränkt sind, da man nur Geschlecht, Haar- und Hautfarbe wählen kann.
Nachdem unser Charakter erstellt war, begann unsere Geschichte als verletzliches Kind ohne besondere Fähigkeiten, das von einem Monster angegriffen und von einer Gruppe mächtiger Söldner gerettet wird. Dieses Kind steuerten wird im Tutorial (Wir fühlten uns einigermaßen überwältigt von der Anzahl der Zauber und Fähigkeiten, die Söldner höherer Levels besitzen), um die Grundlagen des Kampfes zu erlernen.
Unser erster Eindruck vom Spiel war, dass das Kampfsystem dem klassischen rundenbasierter Spiele wie Final Fantasy Tactics, um nur eines zu nennen, ziemlich ähnlich ist. Die Charaktere besitzen unterschiedliche Fähigkeiten, um Schaden zuzufügen, zu heilen oder Feinde zu schwächen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die Fähigkeiten der verschiedenen Klassen zu kombinieren, bei denen es sich um die für diese art von Spiel typischen Klassen handelt: der Krieger, der für seine Stärke und Widerstandsfähigkeit steht, der Bogenschütze, der Feinde problemlos aus der Ferne eliminieren kann, der Magier, der zu zerstörerischen AoE-Zaubern fähig ist, und der Priester, der für die Heilung und Gesunderhaltung des Teams zuständig ist.
Nach Beendigung des Tutorials sind 10 Jahre seit des Vorfalls vergangen. Unser Charakter ist herangewachsen und zu einem unerfahrenen Söldner auf der Suche nach Abenteuern geworden. Der Plot beginnt mit wenigen Sequenzen, die wir jedoch nicht enthüllen werden, nur so viel sei gesagt: Es dreht sich um eine verschwundene Königin. Unser Charakter gelangte in die Hauptstadt im Spiel, mit dem Ziel, ein Söldner zu werden. Man wird mit einfachen Missionen durch die Stadt geleitet, bei denen man verschiedene Händler vorgestellt bekommt, wo man Ausrüstung, Buffs oder ästhetische Objekte (die von Katzenohren und Kostümen bis hin zu niedlichen, felligen Tieren reichen, die man als Hut benutzen kann) kaufen kann. Auch auf Handwerker sind wir dabei getroffen, bei denen man Ausrüstung herstellen oder verbessern kann, sowie auf eine Bank, wo man seine Items deponieren kann, und ein Auktionshaus, wo man Dinge verkaufen kann, die man nicht braucht.
Nachdem wir die Einführungsmissionen erfüllt hatten, erhielten wir die Einladung, uns der Söldnergilde anzuschließen, wo man Begleiter rekrutieren kann, die einen auf seinen Abenteuern begleiten. An dieser Stelle gab es einiges, was uns nicht gefallen hat, denn um Begleiter zu rekrutieren, muss man viele Goldmünzen oder Tickets ausgeben, die mit echtem Geld gekauft werden. Dies wäre noch nicht so enttäuschend gewesen, wenn Level, Klasse und Fähigkeiten der Missionare zufällig gewählt werden würden. Um also nützliche Begleiter zu rekrutieren, braucht man einiges an Geduld und Geld. Ein weiteres Detail ist, dass die rekrutierten Söldner nicht mit uns aufleveln. Wenn man ihr Level erhöhen will, um sie zu permanenten Partner zu machen, muss man sie mit einem Item versehen, das nur gegen reales Geld erhältlich ist.
Nach mehreren Anläufen hatten wir endlich einen Begleiter, der unsere Bedürfnisse erfüllte, woraufhin wir unser Abenteuer beginnen konnten. Die Kämpfe sind sehr unterhaltsam und verlangen Strategie und Taktik, um sie zu gewinnen. Die Positionierung, der richtige Einsatz der Charakterfähigkeiten sowie das Wissen, wie diese Fähigkeiten zu kombinieren sind, ist sehr wichtig. Ein Detail, was uns zweifelhaft erschien, ist, dass die einzelnen Kampfrunden kein Zeitlimit haben, sodass man sich bei der Planung der einzelnen Bewegungen Zeit lassen kann. Dadurch wird die Aktion jedoch ziemlich langsam, sogar so sehr, dass es langweilig werden kann.
Beim Besiegen von Feinden kann man unterschiedliche Items, die genutzt werden können, um Ausrüstung oder Tränke herzustellen, sowie Fähigkeitssteine erbeuten, die einem Fähigkeiten für den Kampf verleihen oder die eigenen Attribute verbessern. Allerdings kann man diese Ausrüstung und Fähigkeiten lediglich für seinen Hauptcharakter nutzen, weil man seine Teamkollegen nicht verbessern kann. Außerdem sind auch die Beschreibungen der Fähigkeiten ziemlich vage und manchmal verwirrend. In dieser Hinsicht wäre dieser Aspekt also noch etwas überarbeitungswürdig.
GRAFIKEN & SOUND
Das Spiel beinhaltet fröhliche, farbenfrohe Grafiken im Retrostil. Die Charaktere und Monster sind gut gestaltet und lustig anzusehen. Die Animation ihrer Bewegungen und Angriffe sind sehr detailreich, man kann sehen wie die Charaktere mit dem Schwert angreifen, Pfeile abschießen oder Zauber wirken.
Musik und Sound sind ebenfalls gut gemacht, können jedoch etwas repetitiv wirken. Dennoch ist die Musik fröhlich und ausdrucksstark und holt einen komplett ins Spiel. Zum anderen sind die Soundeffekte ziemlich gut, man kann jeden Angriff, jede Explosion oder Schmerzäußerung auf dem Schlachtfeld auch akustisch einwandfrei wahrnehmen.
Allerdings gibt es auch noch ein paar Dinge, die behoben werden müssen: Wenn man das Spiel z.B. im Vollbildmodus spielt, sieht alles ziemlich pixelig aus. Und für die Anpassung der Lautstärke des Spiels (die in der Tat ziemlich hoch ist) gibt es nur die Möglichkeit, den Ton komplett auszustellen, keine Option zum lauter oder leiser stellen. Außerdem besitzt das Spiel keine Zoom-Möglichkeit, was ziemlich nervig sein kann, denn oft ist es schwierig, die Feinde im Kampf zu wählen, wenn sich die Menüs öffnen.
DER ONLINE-SHOP
Im Spiel-Shop kann man für reales Geld alle möglichen Item kaufen, angefangen bei Buffs, die zeitweise die Fähigkeiten verbessern oder die erlangte Erfahrung steigern, über Gold bis hin zu ästhetischen Gegenständen und modischen Kostümen, die für diesem Spieltyp typisch sind.
Andererseits gibt es das, was uns am allerwenigsten in Ecol Tactics gefallen hat: All die Optionen, um Söldner mit interessanten Attributen und Fähigkeiten anzuheuern, aufzuleveln und zu verbessern oder sie zu permanenten Begleitern zu machen, benötigen die Investition realen Geldes, was beinahe obligatorisch ist, wenn man im Spiel vorankommen möchte.
SCHLUSSFOLGERUNGEN
Ecol Tactics Online ist ein unterhaltsames MMO, was uns an Spiele wie Final Fantasy Tactics erinnert hat. Es kann in jedem Browser gespielt werden und wird mit seinen Grafiken im Retrostil alle Fans des Genres begeistern. Allerdings beinhaltet es auch einige Gemeinheiten, denn um gut spielen zu können, muss man reales Geld ausgeben, da die Rekrutierung und die Verwaltung der Söldner etwas Grundlegendes ist, um im Spiel voranzukommen. Und dennoch: wenn es einen nicht stört, ein bisschen Geld auszugeben, kann man ein Spiel genießen, das einem viele Stunden Spaß bringt!
Exklusive Review: Ecol Tactics
6.3
Overall Score
Grafiken:
6/10
Gameplay:
6/10
Story:
7/10
die Ästhetik | viele Anpassungsoptionen | interessante Geschichte | tiefgründiger, rundenbasierter Kampf
langsame Progression & eher langsame Schlachten | etwas redundante Konversationen | keine Einstellungsoptionen für Grafik & Sound | reales Geld notwendig, um Begleiter zu verbessern