Erste Eindrücke aus World of Warships
Gestern hatten wir die Chance, World of Warships von Wargaming auszuprobieren, dem strategischen/ taktischen 2. Weltkrieg-Shooter, bei dem die Spieler das Kommando über verschiedene Schlachtschiffe übernehmen und um die Herrschaft auf See kämpfen. Da wir das Spiel bereits im August kurz auf der Gamescom mit einem Teammitglied von Wargaming an unserer Seite gespielt hatten, das uns die Steuerung und was zu tun war erklärte, war es interessant herauszufinden, ob wir, wenn wir auf uns allein gestellt sind, untergehen oder schwimmen würden. Das Spiel startet heute in den geschlossenen Betatest, aber nach dem, was wir im Spiel erlebt haben, können wir sagen, dass wir das Gefühl hatten, als hätte das Wargaming-Team bereits ein ziemlich fertiges Produkt.
Als wir das Spiel betraten, erwartete uns eine eher unbekannte Ansicht. Da wir nie wirklich World of Tanks noch World of Warplanes gespielt hatten, waren wir nicht gerade gut an die verschiedenen Werte, Figuren, Menüs und Icons gewöhnt, mit denen wir plötzlich überschüttet wurden. Ein kurzer Blick auf die Technikbäume und Module lässt bei jedem, der mit dem Spiel nicht vertraut ist, vor Erstaunen die Kinnlade runterklappen. Zumindest erging es uns so, auch wenn die Dinge wie immer meist gar nicht so kompliziert sind wie sie zu sein scheinen. Das Einzige, das hervorstach, war der große Battle-Button oben auf dem Bildschirm, der so gut wie jeder andere Orte erschien, um loszulegen.
Und dann hatten wir das erste Mal etwas zu meckern, was nicht immer fair ist, wenn ein Spiel sich noch im Alphatest (oder selbst im Betatest) befindet, und das waren die Wartezeiten. Die Koop-Spiele sind nicht allzu schlecht, hier treten die Spieler in teambasierten Matches, bei denen es um die Einnahme von Basen/ das Zerstören von Schiffen geht, gegen Bots, , wofür man sich gewöhnlich 1 bis 2 Minuten in der Wartschlange befand, womit wir leben können. Als wir versuchten, uns für Zufallsmatches in die Warteschlange zu begeben, bei denen 2 Spielerteams gegeneinander antreten (und dies ist die einzige Möglichkeit, Missioenen zu erfüllen, um Belohnungen zu erhalten), was das schon eine ganz andere Geschichte und wir warten 5 Minuten in der Warteschleife, bevor wir aufgaben. Die Warteschleifenmechanik erscheint merkwürdig, es ist schwer auszumachen, ob man sich in einer Warteschleife befindet oder einfach darauf wartet, dass andere Spieler sich anschließen, bevor das Spiel beginnt. Wir haben uns also in erster Linie auf Koop konzentriert und in Anbetracht unserer Fähigkeiten (oder ein Mangel an diesen), hätte es wirklich kaum einen Unterschied für uns gemacht, ob wir gegen Bots oder andere Spieler kämpften, denn wir starben so oder so relativ schnell.
Das, was einen sofort in seinen Bann zieht, sind die Grafiken, angefangen bei den Ozeanwellen selbst und der allgemeinen Umgebung bis hin zu den tatsächlichen Details der Schiffsmodelle, von denen uns versichert wird, dass sie akkurate Abbilder ihrer realen Gegenstücke sind. Nehmt euch so viel Zeit, wie ihr möchtet, um über die Grafiekn zu staunen und euer Schiff zu inspizieren, denn das Spiel ist von extremer Langsamkeit (auch wenn dies schon bedeutet beschleunigt wurde im vergleich zu allerersten Spielversion) und alles, von der Bewegung, über die langsamen Feuerraten, die Fortbewegung über die Karte, bis hin zur durchschnittlichen Länge der Schlachten, ist ein Testament dafür, dass World of Warships ein langsamer, strategischer Shooter für denkende Spieler ist, dem es generell an wilden Feuergefechten fehlt, die man so oft in Shootern mit Kriegsthematik sieht.
Davon abgesehen, beginnt der Adrenalinspiegel jedoch in die Höhe zu schnellen, sobald man ein paar erfolgreiche Schüsse im Ziel platzieren kann, wenn man es schafft, auf dessen angenommene Fahrtroute (als "führend" bezeichnet) zu zielen und unter manuellem Zielen voraus zu feuern, sodass das Schiff in den Schuss hineinläuft, und man Treffer nach Treffer landet und dann entscheiden muss, ob man es verfolgt, wenn es in Rictung seiner Verbündeten flieht oder sich zurückfallen lässt und auf den Abschuss verzichtet. Leider haben wir uns niemals zurückfallen lassen, sondern immer die Verfolgung aufgenommen, was uns jedes Mal zu tief in feindliche Gebiete brachte, wo wir von allen Seiten flankiert und auf den Grund des Ozeans geschickt wurden. Man lebt durch das Schwert und stirbt durch dieser... oder in diesem Fall durch den Torpedo.
Dies hebt die eigentlichen Kampfstil in diesem Spiel besonders hervor; man muss einfach vorausplanen, seinen Kurs wählen und sich eine Strategie zurechtlegen, aber darauf vorbereitet sein, sie zu ändern, falls der Moment es erforderlich macht. Da die Fortbewegung so langsam ist, kann man nicht einfach wenden und dahin entfliehen, wo man hergekommen ist, die methodische Schwerfälligkeit des Schiffe, sein großer Wendekreis und die langsame Geschwindigkeit bedeuten oft, dass, wenn man sich zu weit vorwagt und in Schwierigkeiten gerät, es sehr schwierig ist, da wieder herauszukommen. Für neue Spieler können die vielen Glocken und Pfeifen, die losgehen, um einen zu informieren, wenn man einen Feind getroffen hat, wo man ihn getroffen hat, welcher Schaden zugefügt wurde, ob man ihn in Brand gesetzt hat, welche Treffer man selbst kassiert hat, ob man in Brand steht, usw., alle sehr verwirrend und überwältigend sein am Anfang und man weiß selten, dass man in Schwierigkeiten steckt, bevor es zu spät ist, und merkt nicht, dass man volle Kraft voraus in eine feindliche Flotte segelt, während man versucht, ein entferntes Schiff abzuschießen.
Dass wir uns als Presse im Spiel so weit von sämtlichen Spielkonventionen entfernt waren, sorgte für ein bisschen Stirnrunzeln, als unser Presse-"Preview"-Name in dem Teamlisten erschien, genug, um eine Unterhaltung in ein paar Spielen in Gang zu bringen und ein bisschen Hilfe von einigen Spielern zu bekommen. Da keine Tutorials zur Verfügung standen, bedeutete dies für uns, dass wir beim Spielen lernen mussten, was meist dazu führte, dass wir zu früh draufgängerisch wurden und dann im Zuschauermodus rumsaßen (weil wir vernichtet wurden) und mit anderen Spielern chatteten, um nützlichere Steuerungen und Taktiken herauszufinden. Wir wurden sogar von einem Spieler, der in unserem Team endete, in eine Division (eine Gilde) eingeladen und sparchen mit einem Typen über TeamSpeak, der so hilfsbreit war, uns ein paar Tipps zu geben, und uns Empfehlungen für die Schiffsauswahl zukommen ließ, erklärte, was unsere unterschiedlichen Munitionsarten verursachten, wie die computergesteuerten Geschütztürme funktionierten (während man selbst die Hauptwaffen steuert) und einiges mehr. Das hat uns wirklich ziemlich geholfen - ein großes Dankeschön an "BestTomatoEver"!
Es gibt jede Menge Schiffsotionen und Anpassungsmöglichkeiten; die Spieler können Gegenstände kaufen und neue Upgrades erforschen, um die verschiedenen Schiffsklassen zu verbessern und sie so zu bewaffnen, dass sie bestmöglich zu ihrem Spielstil passen. Dies war ein Hauptproblem für uns, bei dem wir ziemlich versagt haben.
Wie das Spiel selbst geht auch die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten langsam vonstatten, durch die Warteschleifenzeiten und die Zeit, die benötigt wird, um ein Match abzuschließen, hat man nicht notwendigerweise das Gefühl, viel besser zu werden. Mit ein bisschen Beharrlichkeit und Geduld kommt dies mit der Zeit und wenn man den ersten Abschuss erzielt, ist das ziemlich erfüllend.
Das Spiel ist sicherlich nicht für jeden etwas, so viel ist klar, jedoch wurde es auch nie als ein Ersatz für die beiden Schwestertitel vermarktet, sondern bietet stattdessen etwas anderes. Es ist offensichtlich, dass es eine andere Art Kampfstrategiespieler anspricht. World of Warships ist zumindest ein bisschen mehr ein Nischenprodukt als andere Kriegsspiele auf dem Markt und wird hoffentlich nicht unter denselben Problemen wie World of Warplanes leiden, die sich nicht wirklich ins Spiel einkaufen, wenn es ebenso gute (oder der Meinung anderer nach bessere) Alternativen wie War Thunder auf dem Markt gibt. Im Moment befindet sich Warships allein auf dem weiten Ozean, ohne wirklichen Mitbewerber, der es aus dem Wasser schießen kann.
Erste Eindrücke aus World of Warships
TBD
Overall Score
Ziemlich einzigartiger Spielverlauf, insbesondere, die langsame, methodische Geschwindigkeit | großartige Grafiken von Anfang bis Ende.
Die viel zu langsame Gesachwindigkeit spricht nicht viele Spieler an | derzeit fehlen Hilfen oder Pop-ups im Spiel, was es schwierig macht, sich auf den verschiedenen Seiten zurecht zu finden.