Blacklight Retribution im Spieltest
7
Overall Score
Grafiken:
7/10
Gameplay:
7/10
Sound:
7/10
Exzellentes Waffenspiel | gutes Anpassungssystem
Aufdringlicher Cash-Shop | nicht viele Spieler
Blacklight Retribution ist ein kostenlos spielbarer MMO-Ego-Shooter, der von den Zombies Studios entwickelt wurde und von Perfect World Entertainment über die Arc-Plattform und Steam publiziert wird. Das Spiel ist nun schon eine Weile für PC und PS4 erhältlich und wir dachten, es wäre mal an der Zeit, es uns anzuschauen.
Um das Spiel zu spielen, kann man es entweder auf Steam finden oder sich einen Arc-Account erstellen (PWEs "Steam-artige" Multi-Spielplattform, wo man auch alle anderen Spiele des Unternehmens herunterladen und spielen kann) und das eigentliche Spiel herunterladen. Sobald der Download abgeschlossen ist und alle Patches installiert sind, wird man aufgefordert, seinen Charakter zu erstellen, indem man einen Namen und das Geschlecht wählt (keine Anpassungsoptionen an dieser Stelle). Dann kann man, wenn man möchte, das Tutorial spielen.
Das es sich um ein sehr klassisches, kurzes FPS-Tutorial handelt, wird man, wenn man jemals irgendein anderes FPS-Spiel gespielt hat, es sicherlich überspringen wollen, da man ziemlich sicher sehr gut mit dem Steuerungssystem vertraut sind wird. Die einzig wirklich nützliche Information, die man während des Tutorials erhält, betrifft die Nutzung des HRV (Hyper Reality Visor), ein ganz einzigartiges von Blacklight Retribution, sowie des eigenen Depots, um Gesundheits-/ Munitionspakete abzufordern, und des Hardsuits, einer gigantischen, zweibeinigen roboterartigen Power-Rüstung.
Selbst wenn man die kurze Trainingssession spielt und aufmerksam die verschiedenen Ratschlag-Pop-ups im Spiel liest, dauert es eine Weile, sich an die Navigation durch das komplexe Lobby-Interface und das Menü zu gewöhnen. Es gibt viele Reiter und Seiten und während seiner ersten Matches könnte man sich leicht darin verlieren. Außerdem ist es nicht immer eindeutig, wie man grundlegende Dinge tut, die sehr intuitiv sein sollten, wie z.B. das Anfordern von Belohnungsgegenständen, die durch Aktivitäten wie Stufenaufstiege und das Erfüllen bestimmter Errungenschaften verdient wurden.
Nach kurzer Nutzeroberflächenerkundung entschieden wir, dass es an der Zeit wäre, das Schnell-Match-Feature auszuprobieren. Wir wurden mit anderen Spielern zufällig zusammen getan und schlossen uns einem Team-Deathmatch an. Wie bereits erwähnt, ist das Steuerungssystem dasselbe wie in jedem anderen Shooter: Die Maus ist zum Zielen, Schießen und Wechseln in die Zielfernrohrsicht, mit den Tasten W, A, S, D, der Leertaste und Strg bewegt man sich, springt, kriecht, etc.
Das Interessante ist, dass man auch die Taste V betätigen kann, um das HVR zu nutzen, eine Art Scanner, mit dem man seine Feinde und Verbündeten für eine begrenzte Zeit durch Wände und jede Oberfläche hindurch sehen kann, bevor er wieder aufgeladen werden muss, um erneut benutzt werden zu können. Es handelt sich im Grunde um einen legalen Mauern-Hack, der aber von Anfang an allen zur Verfügung steht, also absolut nicht unfair ist. Er macht Campern das Leben schwer und verleiht den Dingen gleichzeitig mehr Würze, indem man gezwungen ist, andere Strategien anzunehmen als jene, die in normalen Ego-Shootern genutzt werden.
Die Steuerung reagiert sehr gut und das Waffenspiel ist exzellent, was wahrscheinlich die wichtigsten Elemente in einem kompetitiven Shooter sind. Außerdem spielt Fähigkeit in Blacklight Retribution eine Rolle und wir haben es so geschafft, viele Spieler höher Stufer mit unserer Startwaffe zu töten. Der allgemeine Spielverlauf ist ziemlich ausgeglichen zwischen rasanter Aktion und einem eher taktischen Zugang, was bedeutet, dass man nur getötet wird, wenn man mit ausgeschaltetem Hirn durch die Gegend rennt und mal hier mal dorthin schießt.
Es sind mehrere Modi im Spiel verfügbar, durch das automatische Matchmaking konnten wir nur das normale Team-Deathmatch und ein Team-Deathmatch/ Last-Man-Standing ohne Respawn spielen. Wir wollten auch die anderen Modi ausprobieren, aber selbst als wir versucht haben, manuell spezielle Matches zu finden, spielte diese niemand, denn scheinbar spielen andere Spieler fast ausschließlich Team-Deathmatch oder normales Deathmatch. Die Karten des Spiels sind groß und gut gestaltet, mit vielen Gebieten unterschiedlicher Art, die verschiedenste Taktiken ermöglichen.
Eines der interessantesten Elemente des Spiels ist das Anpassungssystem. Durch Fortschritte und Stufenaufstiege im Spiel verdient man EP und Spielwähung, um neue Ausrüstung, Waffen und Accessoires für seinen Charakter zu kaufen. Was die Ausrüstung anbelangt, verleiht eines jeder Gegenstand verschiedene Attribute, sodass man seine Ausrüstung an seinen Spielstil anpassen kann. Die Waffen sind ebenfalls komplett anpassbar und man kann jedes Einzelteil seines Gewehrs auswechseln, inklusive Lauf, Magazin, Zielfernrohr, usw., was das Spielerlebnis komplett verändert. Man kann zwar auch vorgefertigte Waffen kaufen, aber der eigentliche Spaß besteht darin, verschiedene Waffenkonfigurationen auszuprobieren und mit ihnen zu experimentieren.
Man kann außerdem neue Charaktere kaufen, die jeweils eigene Stärken und Schwächen haben (soweit wir sehen konnten, sind diese jedoch nur mit der Premiumwährung erhältlich). Wir müssen einwenden, dass das Item-/ Ausrüstungsanpassungsystem zwar cool und interessant ist, jedoch durch einen vielleicht zu aufdringlichen Cash-Shop bestraft wird. Damit meinen wir, dass die Ausrüstungsgegenstäne und Waffenteile zwar mit der regulären Spielwährunggekauft werden können, die Preise jedoch so hoch und die durch Matches verdienten Summen so gering sind, dass es sehr lange dauert, bis man ein Einzelteil permanent freischalten kann. Und wir hatten den Eindruck, dass dies mit der Intention gemacht wurde, um die Spieler dazuzubringen, Geld im Cash-Shop auszugeben.
Grafiken und Animationen sind zwar nicht die allerbesten, die es gibt, jedoch absolut Angenehm, flüssig und sauber; sie sehen um Längen besser aus als in vielen ähnlichen Spielen in diesem Genre. Dasselbe betrifft die Saundeffekte, die formvollendet und überzeugend sind.
SCHLUSSFOLGERUNG
Blacklight Retribution erfindet das Genre vielleicht nicht neu, bietet jedoch ein solides, überzeugendes Spielerlebnis für alle Fans dieser Art Spiel. Allerdings hat das Spiel seine Schwächen und das gesamte Erlebnis wird durch einen aufdringlichen Cash-Shop und eine nicht so breite Spielerbasis beeinträchtigt. Abgesehen von diesen kleinen Dingen, ist dieses Spiel einen Versuch absolut wert, wenn ihr Online-Ego-Shooter mögt und nach etwas Interessantem sucht, um mit Freunden zu spielen.