Battlestar Galactica Online im Spieltest
6
Overall Score
Grafiken:
7/10
Gameplay:
6/10
Sound:
5/10
Dem Battlestar Galactica-Franchise treu | unterhaktsame Luftschlachten
Fehlen einer Richtung | kann sich etwas leer anfühlen
Wenn ihr Sci-Fi-Fans seid oder einfach nur gute Fernsehserien mögt, besteht die Möglichkeit, dass ihr schon mal von Battlestar Galactica gehört habt. Die Sc-Fi-Serie stammt aus dem Jahr 1978, kam 2004 neu ins Fernsehen, wurde ein riesiger Hit und hat dem Franchise ein breiteres Publikum verschafft. 2011 befand Bigpoint, dass es Zeit wäre, mit einem neuen browserbasierten MMO, das auf dem beliebten Franchise basiert, an den Start zu gehen und entließ Battlestar Galactica Online in die Open-Beta, um alle Battlestar Galactica-Fans glücklich zu machen.
Da wir selbst Fans der Serie sind und in letzter Zeit etwas nostalgisch wurden, haben wir mal im Spiel vorbeigeschaut, um es auszuprobieren, in der Hoffnung, dort wieder die Atmosphäre und die Magie der Fernsehserie zu spüren.
Wie es heutzutage typisch ist, war der Registrierungsprozess kurz und schmerzlos und wir mussten lediglich den Button "Login über Facebook" anclicken. Unsere erste Amtshandlung war dann die Wahl unserer Fraktion: Menschen oder Zylonen. Für diejenigen unter euch, die die Serie überhaupt nicht kennen (unbedingt anschauen, denn sie ist total gut!), die Menschen fliehen vor den Zylonen und versuchen, das gelobte Land zu erreichen, nachdem ihre Kolonien vernichtet wurden. Die Zylonen (aka Toaster) hingegensind von Menschen als Diener geschaffene Roboter, die sich gegen ihre Meister gewandt haben und nach einem langen Krieg ins All verschwunden sind. Nun kehren sie zurück, um Rache zu üben und die Menschheit zu vernichten.
Wir wollten noch einmal Admiral Adama, Starbuck, Chief Tyrol und all die anderen Charaktere der Serie treffen und außerdem umbedingt eine Viper fliegen, deshalb entschieden wir usn für die Menschen und gelangten dann zur Charaktererstellungsansicht. Diese ist ziemlich simpel: Man kann aus ein begrenzten Anzahl vorgefertigter Gesichter, Frisuren, Kleidungsstücke, etc. wählen, um seinen Charakter anzupassen. Soweit wir im Spiel sehen konnten, ist das Aussehen des eigenen Charakter aber eh nur ein bloßes "Rollenspielelement", da man ihn außer im Pilotenlogbuch (Charakterinformationsansicht) nicht zu Gesicht bekommt.
Dann wurden wir von eine Reihe einfacher Story-Missionen in Empfang genommen, die als Tutorial fungierten und einem helfen sollten, die Grundlagen von Bewegung, Kampf und asteroidem Bergbau . Die Steuerung des Spiels und die Kampfsystem sind eine interessante Mischung aus Action und Tab-Zielen. Sein Schiff sieht man im Grunde aus der klassischen Perspektive der 3. Person, mit dem Mausrad reguliert man die Geschwindigkeit, mit der gedrückten rechten Maustaste und dem Cursor dreht man das Schiff in eine bestimmte Richtung und mit einem Linksclick kann man ein Ziel auswählen und mit der Nutzeroberfläche interagieren. Die Tasten W, A, S, D sind dazu da, das Schiff auf, ab, nach links oder rechts zu bewegen und die Leertaste aktiviert Booster. Es gibt noch weitere Tastatur-Shotcuts, dies ist jedoch die grundlegendste Steuerung.
Im Zentrum des Bildschirms befindet sich ein Fadenkreuz und wenn man damit auf einen Feind zielt und dieser in Reichweite ist, werden die Standardwaffen automatisch abgefeuert. Es war ein bisschen schwierig, sich an das Ganze zu gewöhnen, und manchmal fühlte es sich langsam und alles andere als reaktionsschnell an. Dies könnte natürlich daran gelegen haben, dass wir absolute Neulinge waren und einfach ein bisschen Übung benötigten. Allerdings nutzt beispielsweise Star Conflict ein ähnliches Steuerungssystem, das viel intuitiver und leichter zu begreifen war.
Nach dem Tutorial, dockten wir an der Galactica an (auch wenn man davon nur die Brücke sieht) und trafen einige der berühmtesten Figuren aus der Fernsehserie: Admiral Adama, Starbuck, Apollo und Chied Tyrol. Sie stellen die Schlüssek-NPCs dar und bieten einem Story-Missionen, tägliche Missionen, die Möglichkeit, sein Raumschiff zu reparieren, und DREDIS (eine Art Minispiel, das einen mit Items und Spielwährung belohnt) und weitere Services zu nutzen.
Im Kern ist das Spiel im Prinzip eine Mischung aus missionsbasiertem Spielverlauf und freier Erkundung der verschiedenen Sektoren, um Zylonen zu bekämpfen, neue Rohstoffe zu sammeln und Geld zu verdienen, um sein derzeitiges Schiff verbessern, weitere, bessere Raumschiffe kaufen und neue Fähigkeiten erwerben zu können, indem man Geld und Zeit investiert (mehr oder weniger wie in EVE).
Was nach dem anfänglichen, sehr grundlegenden Tutorial zu Bewegung, Kampf und Rohstoffabbau sehr frustrierend war, war die Tatsache, dass man kaum eine Richtung vorgegeben bekommt. Wir hatten keine Ahnung, wie man die verschiedenen Menüs nutzt, wie man die komplexen Waffen- und Item-Attributsseiten entschlüsselt, wie man sein Raumschiff anpasst und mit Upgrades versieht, beim PvP mitmachen kann und was man sonst noch tun könnte, weshalb wir uns total verloren vorkamen.
Natürlich gibt es einen umfassenden Guide, den man lesen kann, wenn man Shift + h drückt, aber wir hatten nicht wirklich Lust darauf, uns durch etliche Seiten zu lesen, nur um zu erfahren, was man tun kann, nachdem wir gerade im Spiel angekommen waren und eigentlich nur irgendwas abschießen wollten. Also haben wir uns weiter den Story-Missionen gewidmet, die uns Admiral Adama auftrug, und bekamen es mit mehreren Zylonen zu tun, mussten Kolonialschiffe eskortieren, Rohstoffe sammeln, usw., bis er uns mitteilte, dass wie für die nächste Mission "erfahrener" sein müssten.
Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns dann ein bisschen in Erkundung geübt, haben sichere und gefährlichere Sektoren durchquert, gelegentlich gegen feindlichen Dronen gekämpft und bei einer Art "dynamischer Event" mitgemacht, bei dem wir Kolonialschiffe schützen mussten, due durch feindliche Streitkräfte angegriffen wurden (keine Ahnung, ob es weitere Events gibt oder dies das einzige vorhandene ist...). Während unserer Reise haben wir keinen einzigen anderen Spieler getroffen, nur NPCs, und die gesamte Welt fühlte sich nach einer Weile ein bisschen leer und langweilig an.
Die Grafiken sind mit Unterstützung der Unity-Engine komplett in 3D und ziemlich nett; allerdings erkennt man im Vergleich zu den neusten Unity-Spielen schon langsam ihr Alter. Die Engine ist jedoch leicht und stabil und ermöglicht spektakuläre Raumkämpfe. Die Charaktermodelle sind nicht so detailliert und formvollendet wie die Schiffe, Asteroiden und Planeten, da man aber sowieso die meiste Zeit sein Schiff liegt, ist das kein großes Problem.
SCHLUSSFOLGERUNG
Battlestar Galactica Online ist ein unterhaltsames, einzigartiges Browserspiel, das rasante Luftschlachten im All und anständige 3D-Grafiken bietet. Das auf dem populären Battlestar Galactica-Franchise basierende Spiel richtet sich sowohl an Fans der Serie als auch an Sci-Fi-Leibhaber im allgemeinen. Allerdings weist es einige Schwachstellen auf, die den Glanz ziemlich trüben: ein allgemeines Gefühl der Leere und das absoluet Fehlen einer Richtung nach dem anfänglichen, grundlegenden Tutorial. Dies könnte Neulinge und Gelegenheitsspieler abschrecken.
Falls ihr mehr zu Battlestar Galactica Online erfahren möchtet, schaut euch unser Gameplay-Kommentarvideo der ersten Eindrücke an und besucht unser Profil mit einem Klick auf den INFO-Button unten.