Exklusive Berichterstattung vom Pressetag bei Marvel Heroes – Teil 1
Wir wurden freundlicherweise nach London eingeladen, um mit den Leuten von Gazillion Entertainment einen Pressetag zu verbringen, bei dem wir das bald erscheinende Marvel Heroes ausgiebig testen konnten. Zuletzt hatten wir sie letztes Jahr auf der GamesCom in Köln getroffen, diesmal gewährten sie uns allerdings weitaus mehr als den kurzen Einblick, den wir dort erhielten. Wir wurden in einen privaten Konferenzraum in dem Hotel gebracht, wo die Gazillion-Leute eingecheckt hatten. Der Raum war komplett mit Laptops ausgestattet, damit wir das Spiel testen konnten, und wir wurden den Gazillion-Jungs vorgestellt: Stephen Reid (Community-Direktor), Loe Olebe (VP Marketing) und natürlich David Brevik (Präsident/ COO).
David eröffnete die Sitzung mit einer Präsentation, in der er kurz die Features, usw. hervorhob. Das Meiste davon dürfte jemandem, der das Spiel bereits verfolgt, zugegebenermaßen bereits bekannt sein. Nach ca. 10 Minuten wurden wir schließlich gefragt: "Wer möchte also spielen?" Persönlich hatte ich mich riesig auf diese Gelegenheit gefreut, da ich auf der GamesCom das Gameplay nur gefilmt hatte und nicht selbst spielen konnte. Leo fragte herum, um festzustellen, wer es schon gespielt bzw. wer bereits ein MMOARPG (Massen-Mehrspieler-Online-Action-Rollenspiel) gespielt hatte. Ich teilte ihnen mit, dass ich das Original Diablo gespielt hab, als es herauskam, mehr allerdings nicht. Er schlug vor, eventuell das Tutorial zu machen, bei dem es sich im wesentlichen um die Einführung in die Handlung handelte, die einem auch die Steuerung erklärte, als wir direkt in den Inhalt des Levels 16 eintauchten. Gesehen hatte ich das schon, ich wollte spielen!
Wir loggten uns in den Avengers Tower, einen der Hauptstützpunkte der Helden, ein und konnten hier frei zwischen den verschiedenen Charakteren wechseln. Zur Zeit kann man die Charaktere lediglich in den Stützpunkten wechseln. Später erfuhren wir jedoch, dass man vorhat, den Spielern zu ermöglichen, auch in den PvE-Quest-Gebieten zwischen den Charakteren zu wechseln, solange man sich nicht im Kampf befindet. Diese Flexibilität ist zwar nett, aber ich denke, das dies bedeutet, dass einige Gegenden dadurch einen "Go to"-Charakter bzw. ein Partei-Build erhalten, zu dem alle wechseln. Aber die Charaktere sind so vielschichtig und an den eigenen Spielstil anpassbar, dass das Problem vielleicht gar nicht so groß sein wird, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Ich hatte ein kurzes Gespräch mit Leo und er zeigte und beschrieb mir jeden der 18 momentan spielbaren Charaktere dieses Builds bis er meinte: "Und dann haben wir noch Thor, der in diesem Build angeblich total übermäßig mit Kräften ausgestattet ist. Wahrscheinlich möchtest du Thor spielen und ein paar ordentlich aufs Kreuz legen..." Also Thor. Ein kurzer Blick in unser Inventar und wir hatten sogar schon ein paar kosmetische Kostüme zur Auswahl, um das Aussehen unseres Charakters zu verändern. Also machten wir uns mit Mjölnir in der Hand um im "klassischen Thorgewand" in unsere erste Zone zu unserem ersten Quest auf.
In unserer Partei spielten Steve als Black Widow und 2 andere Presseleute als Iron Man und X-Men's Cyclops. Der hinter mir sitzende Leo spielte einen sehr willkommenen Beifahrer-Spieler und führte mich durch die Steuerung und erklärte mir, wohin es ging. Selbst mit meiner Unerfahrenheit war die Bedienung lächerlich einfach zu begreifen: Ich hatte ungefähr 6 Fähigkeiten auf meinen Hotkeys hinterlegt, mit denen ich in die Schlacht zog und meine Angriffe sofort dorthin zielte, wo sich gerade mein Maus-Cursor befand. Es dauerte etwas, sich daran zu gewöhnen, aber dann fühlte es sich ziemlich intuitiv an. Die Angriffe nutzen den eigenen Spirit Pool, der sich langsam leert, aber man kann dann immer noch seinen Basisangriff ausüben und der Pool füllt sich mit der Zeit wieder, wenn man nicht attackiert.
Wir erhielten gleich unsere erste Abenteuerzone "Hell's Kitchen", wo man die gewöhnlichen, ruchlosen Bösewichte ausschalten musste. Als netter Wegbereiter diente eine Comicfilm-Erzählung mit verschiedenen Bösewichten, die in der Zone auftauchen würden und einer Kampfszene zwischen Daredevil und ein paar weniger bösen Schurken. Daredevil befand sich allerdings nicht in unserer Gruppe. um ihn ging es erst später. So gern die Entwickler auch einen Comic mit den Charakteren der tatsächlichen Partei hätten, aufgrund der Technik, der Tatsache, dass jeder Comic handgezeichnet ist und eine enorme Kombinationsmöglichkeit potentieller Marvel-Helden besteht, die einzeln gezeichnet werden müsste, bedeutet dies, dass es immer eine eher allgemeine, zufällige Auswahl an Helden sein wird. Dennoch war der Film unterhaltsam.
In Hell’s Kitchen bahnten wir uns unseren Weg durch die Straßen. ich war tatsächlich zurückgefallen und musste meine Gruppe wieder einholen, die gerade dem Grünen Kobold eins überzog - ein harter Kampf, es braucht definitiv eine Gruppe, um ihn aus dem Weg zu schaffen. Aber hier hatten wir Gelegenheit, unsere Kräfte zum ersten Mal auszutesten. Der Kampf ist sprichwörtlich eine Masse aus Lichteffekten und Explosionen auf dem gesamten Bildschirm, was einen wirklich in das Kampfgeschehen und das Spiel selbst hineinzieht. Zugegeben, anfangs kann es etwas überwältigend und verwirrend sein, aber wie immer hat man sich schnell daran gewöhnt.
Eines muss man im Kopf haben: Gazillion hat teilweise auf die traditionelle Notwendigkeit verzichtet, ein "Dreigestirn" aus Heiler, Tank und DPS zu haben, wie man es in den meisten MMOs sieht. Es gibt keine Heilerklassen, jeder muss sich um seinen eigenen Gesundheitsbalken kümmern und die Gesundheits-Orbs sammeln, die leichte Heilung verschaffen und von Mobs gedroppt werden, und die normalen Gesundheitspacks nutzen, die schnell viel der Energie auf einmal heilen.
Auf unserem Weg durch die Zone mussten wir Mob um Mob zerstören, was die unterschiedlichen Drops erklärte, die im tatsächlichen Spiel landen (im Gegensatz zu den Leichen): Dinge wie Spirit- oder Gesundheits-Drops sowie angepasste Ausrüstung für den eigenen Charakter. Jede Beute, die man findet ist für den EIGENEN Charakter und jeder Spieler findet etwas komplett anderes. Wir konnten auch die interaktive Umgebung ausprobieren und Kisten, Fässer zertrümmern und sogar Autos anheben, um sie ganzen Horden vom Mobs entgegenzuschleudern - ziemlich episch.
Wir kämpften uns also durch die Straße und kamen (soll heißen: wurden von Steve, unserem Guide im Spiel, hingeführt) an einer instanzierten MGH [Mutant Growth Hormone]-Fabrik vorbei, wo man versucht, Mutanten künstlich herzustellen. Viele Fässer, die man in die Luft jagen konnte, als wir Mob um Mob unter Beschuss nahmen, elektrocutteten und power-slammten, bis wir zum End-Boss kamen: Tombstone. Noch bevor wir gegen ihn kämpften, meinten die Jungs: "Er braucht ein paar Buffs", dem ich nur zustimmen konnte, denn er stirbt ziemlich schnell und ist alles andere als überwältigend als Boss. Es scheint, als stünde er einfach nur da und versuchte schwere Schläge zu versetzen - ein ziemlich langweiliger Kampf, wenn man bedenkt, das wir uns im Level 16 befanden. Er wirkte wie nichts weiter als ein bisschen stärkerer Mob. Es öffnet sich ein Portal, das einem zum Anfang der Instanz führt, sodass man nicht den ganzen Weg zurückrennen muss, und wir konnten aus der Instanz zurück in das Hauptgebiet treten, um weitere Mobs zu bekämpfen und unser Ziel, eine U-Bahn zu finden, zu erfüllen.
In Eingangsbereich der U-Bahn befand sich ein Teleporter, der uns zurück zum Avengers Tower brachte, wo wir einen Ausflug zum Händel machten, bevor wir uns weiter in die Zone eindrangen. Teleporter und NPCs sind überall im Spiel zu finden, um einen sofort zu unterschiedlichen Orten zu transportieren, was das Umherreisen im Spieler ziemlich mühelos werden lässt. Wir kehrten also zum Avengers Tower zurück und stockten wesentliche Vorräte auf, bevor unsere Reise weiterging...
Fortsetzung folgt!