Exklusiv: Könnte Final Fantasy XIV free-to-play werden?
Final Fantasy XIV ist ein ziemlich spezielles MMORPG, das vor allem für seine einzigartige, bewegte Geschichte bekannt ist. Das von Square Enix entwickelte Spiel ist der 2. Versuch, das extrem populäre Final Fantasy-Franchise online zu bringen; der erste wurde mit FF XI gestartet, das ursprünglich im September 2010 veröffentlicht wurde. Das Spiel war schlecht und ließ in fast jedem Aspekt zu wünschen übrig: von der extrem voluminösen Grafikmaschine bis zu plumper Steuerung, User-Interface, Questsystem und Spielinhalt.
Tatsächlich war es so schlecht, dass Square Enix 2011 entschied, die Ärmel hochzukrempeln und eine große Menge Geld und viele Leute zu investieren, um das Spiel komplett zu überarbeiten. Man verzichtete sogar auf die Abo-Gebühr der Spieler, die das Spiel gekauft hatten, bis man das Spiel seiner monatlichen Gebühr würdig empfand. Allerdings war zu dieser Zeit bereits klar, dass zu viel Arbeit nötig wäre, um jeden Aspekt des Spiels zu korrigieren. Also wurde 2012 entschieden, den Spielbetrieb einzustellen und beinahe von Grund auf eine ganz neue Version 2.0 zu entwickeln, die 2013 unter dem Namen FF XIV: A Realm Reborn erscheinen sollte.
Trotz all der Spieler und Final Fantasy-Fans, die durch das Scheitern der enttäuschenden ersten Version schwer im Stich gelassen wurden, hatte Square Enix genügend Zuversicht und traf die mutige Ettscheidung, das Spiel wieder als Pay-to-Play-Modell mit einer monatlichen Abogebühr herauszubringen. Auch wenn um das Spiel zweifellos ein extremer Hype gemacht wurde und es von einen Reihe von Spielern mit Vorfreude erwartet wurde, war das wirklich ein schlauer Schritt? Wird das Spiel es schaffen, als p2p am Leben zu bleiben? Und wie reagieren die Spieler jetzt, wo es offiziell erschienen ist?
Der erste Eindruck ist immer extrem wichtig und selbst MMORPGs können die einfache Tatsache nicht leugnen, dass der Tag der Veröfentlichung und die darauffolgenden sehr hart sein können. Viele erfolgreiche Spiele tragen immer noch die Bürde einer desaströsen Veröffentlichung mit sich umher (Fragt Blizzard in Bezug auf Diablo III) und viele mussten einen hohen Preis für diesen Fehler zahlen.
Für FF XIV: ARR haben Spieler, die eine Kopie vorbestellt hatten, 3 Tage früheren Zugang, wodurch sie das Spiel ab 24. August spielen konnten. Wie viele Spieler erwartet hatten, war Square Enix nicht wirklich in der Lage, das Ganze zu handeln, und ein totales Disaster nahm seinen Lauf: Log-in-Probleme, starke Lags, Warteschlangen, Probleme bei einigen Features und Mechaniken, etc. Das Entwicklerteam entschuldigte sich sofort im offiziellen Forum.
Auch wenn die Dinge am 27., dem offiziellen Erscheinungstermin um einiges besser waren und die Mehrheit der Spieler ohne Probleme spielen konnte, musste Square Enix die Erstellung neuer Charaktere auf einigen Welten einschränken und für die meistbevölkerten Welten "Zeitverschiebungen bei der Charaktererstellung" vornehmen. Diese Einschränkung, die immer noch vorhanden ist, hat viele Spieler vor den Kopf gestoßen, die mit Freunden auf einem bestimmten Server spielen wollten, ohne gezwungen zu sein, ständig schauen zu müssen, ob die Erstellung neuer Charaktere auf ihrem Server derzeitig offen war. Um diese Situation zu bereinigen, bietet Square Enix vom 15. bis 21. Oktober einen freien Charaktertransfer an.
Der Erscheinungstermin ist nun also Vergangenheit und das Spiel ist nun ohne Probleme komplett spielbar. Allerdings konnten wir in den letzten Jahren viele AAA-MMORPGs mit hohem Produktionswert und einem großen Namen im Hintergrund erleben, die als pay-to-play veröffentlicht wurden und um die es einen Super-Hype gab, die dann kurz darauf aber doch gezwungen waren zum Free-to-play- oder Buy-to-play-Modell ztu wechseln. Denkt an TERA, The Secret World oder auch SWTOR, das von vielen als der "neue König" gesehen wurde. Bei dem breiten Angebot wettbewerbsfähiger und extrem guter kostenfreier Spiele, die es im Moment auf dem Markt gibt, ist es kein einfaches Unterfangen, ein Spiel als P2P herauszugeben, und dann im Geschäft am Leben zu bleiben ist sogar noch härter.
Warum hat Square Enix den riskanten P2P-Weg gewählt anstelle eines einfacheren F2P- oder B2P-Modells? Nun, neben dem offensichtlichen Wunsch nach Einahmen, gibt es unserer Meinung nach ein paar weitere, interessante Gründe. Zu allererst weiß man dort, dass man ein erstklassiges, klassisches Themenpark-MMORPG-Erlebnis zu bieten hat, selbst wenn es nicht wirklich innovativ ist. Es weist die beliebtesten Elemente der Mainstream-MMORPGs auf und dabei ist jedes Element extrem solide; die Grafiken, um nur eines zu nennen, sind die besten, die wir jemals in einem MMORPG zu sehen bekommen haben. Lange Rede, kurzer Sinn: Man versucht nicht, irgendetwas neues zu bieten, sondern einfach die beste Zubereitungsform eures Lieblingsgerichtes. Ein weiterer Grund ist sicherlich der Final Fantasy-Faktor.
Viel Kritik hat die Vorgängerversion des Spiels für das Fehlen von Atmosphäre und Elemente geerntet, welche die Offline-Reihe so großartig machen. Square Enix hat hart daran gearbeitet, diesen großen Mangel des Spiels zu beheben und wir müssen zugeben, dass man tatsächlich überall Final Fantasy-Luft einatmet. Und das ist nicht nur eine Sache, sondern die perfekte Mischung aus künstlerischem Stil, Umgebungen, Charakteren, Stories, beliebter Kreatuten und vor allem schöner Musik und Sounds.
Ersthaft, als Final Fantasy-Fans wie wir, werdet ihr sehr wahrscheinlich nostalgisch werden, wenn ihr das erst Mal ein Chocobo reitet und während des gesamten Rittes das Chocobo-Thema hört. Und die restlichen Tracks - neue oder aus den Offline-Spielen - sind einfach nur bezaubernd und schaffen es, eine Atmosphäre zu schaffen, die sowohl neu und frisch ist und zugleich wärmsten vertraut. Deshalb glauben wir, dass viele Spieler bleiben und das Spiel auch als P2P-Modell spielen werden, denn das ist etwas wirklich Einzigartiges, das nirgendwo anders zu finden ist und nur ein Final Fantasy-Spiel bieten kann.
Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt. Viele Spieler beschweren sich, nachdem sie etwas Zeit im Spiel verbracht haben, über fehlende Inhalte und Quests, was so um Level 30 herum zu beginnen scheint und einen dazu zwingt, sich wiederholt bei denselben FATEs und Levequests (wiederholbare Quests) abzurackern, um aufzuleveln. Dies scheint sogar noch schlimmer zu werden, wenn man eine 2. Klasse aufleveln möchte, und FATEs, Levequest und Dungeond die einzige Möglichkeit sind, XP zu verdienen.
Wie erwartet, lösen viele Spieler nach dem Gratismonat, der beim Kauf enthalten ist, ihr Abo auf. Natürlich findet dieser Verlust aktiver Spieler auch bei anderen neuen MMORPGs nach dem ersten Monat statt. Aber was wird Square Enix unternehmen, wenn dieses Ausbluten nicht aufhört?
Also, wenn man sich FF XI ansieht, ist es immer noch am Leben und läuft mit P2P-Modell, obwohl es keine großen Summen einbringt und sein kleiner Bruder bereits auf dem Markt ist. Wir nehmen also an, dass Square Enix auch für FF XIV: ARR am P2P-Modell festhält. Sollten sich die Dinge jedoch so zum Schlechten wandeln, dass Square Enix seine Meinung ändern muss, würden wir eher auf ein B2P-Modell mit einem kleinen Cash-Shop im GW2-Stil tippen, als auf F2P-Modell mit aufdringlichem Shop.
Wir wünschen FF XIV: ARR nur das Beste und hoffen wirklich, dass das Spiel es mit der Zeit und Yoshida an der Spitze schafft, den schlechten Ruf der fürchterlichen ersten Version abzuschütteln, der bei vielen Spielern noch in den Köpfen schwirrt. Auch nach der Veröffentlichung arbeiten die Entwickler hart dafür, die großen Erwartungen ihrer Fans zu erfüllen. Nächsten Monat soll ein riesiges Inhaltsupdate erscheinen, das Spielerbehausungen und eine erste Form des PvP einführen wird.
Als Final Fantasy-Fans, die von den Einzelspielerspielen enttäuscht waren und immer davon geträumt haben, eure Lieblingssaga mit euren Freunden zu spielen, solltet iht FF XIV: ARR eine Chance geben, denn es gelingt ihm perfekt, eine wahre, traditionelle FF-Atmosphäre in einem richtigen MMORPG aufzubauen.
One Comment - "Exklusiv: Könnte Final Fantasy XIV free-to-play werden?"
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Das Spiel wird sicher nicht F2P dann würde Square Enix den größten Fehler machen und das Spiel würde kaputt gehen von daher ne blöde Frage.